Dieses Blog durchsuchen

Dienstag, 23. Januar 2018

Von Lydenburg nach Dundee

Heute Morgen sind wir um 05.45 Uhr mit dichter Bewölkung aufgestanden. Es hatte 19 Grad, was ja ganz angenehm war.

Zum Campingplatz in Lydenburg ist noch zu sagen, dass die ganzen Stellplätze unter altem Baumbestand und somit sehr schattig sind. Bei heißem Wetter sicher eine Wohltat.
Die Sanitäreinrichtungen sind, wie so oft, deutlich in die Jahre gekommen. Schlösser an den Klotüren abgefallen, in der Dusche kaputt. Aber was spielt das für eine Rolle, wenn man sowieso alleine auf dem Platz ist und sich das Waschhaus mit niemand teilen muss. Sauber war es.
Für heute war Strecke machen angesagt, deshalb war das Wetter auch nicht so wichtig. Bei den Zigarettenpausen gab es ab und zu auch schöne Blümchen.

Seltsam war, dass C. beim Frühstück ziemlich lange den Campingführer gequält und im Internet rumgegoogelt hat, ohne was zu sagen, aber dazu später mehr.

Zunächst mussten wir ja noch einkaufen, was sich wieder als schwierig erwies. Der erst Versuch, die Fleischvorräte aufzustocken, in Dullstroom misslang, weil das alles andere als lecker aussah und das meiste bereits vom Haltbarkeitsdatum abgelaufen war.

In Belfast waren wir zunächst in 2 Supermärkten, bis wir schließlich im 3. ganz frisch abgepacktes Rinderfilet für 10 Euro/Kilo bekommen haben. Da haben wir gleich mal 2 Stück mitgenommen.


Belfast hat im Übrigen einige nette Gebäude und ist recht hübsch.





Danach konnten wir endlich mal die benötigten Kilometer über Carolina, Ermelo ,Volksrust und Newcastle machen. Dazwischen gab es es einen langsamen Zug, den wir mehrfach überholt haben und...




...diesen Schopfadler, der uns allerdings alles abverlangt hat, weil er jedes Mal, wenn wir angehalten haben, 2 Strommasten weiter geflogen ist.

Auf dem ersten Teil der Strecke fahren unwahrscheinlich viele LKW, weil dort überall Kohleminen sind.



Die Städte entlang der Strecke waren für hiesige Verhältnisse alle recht groß und wir wollten da unsere Karre, bei der sich zwischenzeitlich auch die Hecktüre nicht mehr abschließen lässt, nicht parken.

Am Ortsende von Volksruist sind wir deshalb zum Granny Goose Padstal mit Gärtnerei zur Kaffeepause abgebogen. Er liegt direkt neben der N11 und hat eine sehr schöne Gartenwirtschaft.
Die Temperaturen bis dahin gingen ständig auf und ab, mal waren es 15 Grad, hier waren es 25 Grad.






Die haben da auch ihren eigenen "Gerald" (der hat halt einen Namen bekommen), der heute etwas testosterongesteuert war. Er war dringend auf der Suche nach einem weiblichen Wesen, das allerdings weit und breit nicht in Sicht war, was ihn zu unsäglichen Klagerufen motiviert hat.


 Die Chefin hier ist Südafrikanerin, hat aber 20 Jahre in Griechenland gelebt. Sie hatte dort mit ihrem Mann auch einen Hotelbetrieb mit Supermarkt, den sie aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten schließen mussten. Schon ein Trauerspiel für die EU, dass man in Südafrika offensichtlich besser lebt.

Während des Kaffeestopps hat C. dann auch so langsam rausgelassen, wo wir heute übernachten werden. Gestern Abend  war da noch von einem völlig anderen Ort die Rede und nun hieß es Dundee.

Auf dem Weg bis zum Abzweig nach Dundee hatten es die Temperaturen schon auf 28 Grad geschafft, allerdings sah es vor uns recht schwarz aus. Es fing dann auch heftig an zu blitzen. Allerdings hatten wir noch 22 km bis Dundee, was zunächst so aussah, als ob wir unter der Gewitterfront durchkommen.
Dem war aber nicht so. Das Gewitter zog direkt mit uns mit und als wir auf dem Platz ankamen, brach es los, zunächst mit Starkregen und dann kam auch noch Hagel dazu. Wir sind einfach mal ne halbe Stunde im Auto sitzen geblieben, weil da wollten wir wirklich nicht raus.
Dann war der Spuk zunächst vorbei. Wir haben uns eine einigermaßen trockene Insel gesucht und zum ersten Mal unsere Markise ausgerollt, da es noch von den Bäumen tropfte.
Ich bin mir sicher, dass C. heute morgen nicht nach dem schönsten Campingplatz sondern nach der heftigsten Gewitterzelle gegoogelt und uns da hingelots hat, auch wenn sie das natürlich bestreitet. Es kann doch kein Zufall sein, dass genau bei der Ankunft die Welt untergeht. (Gewitterziege, ich sags ja)
Nach dem Schauer versammelten sich auf einem Baum gegenüber auch mehrere nasse Vögel und ordneten das Gefieder. Witzig war, dass es genau 5 Stück und 5 verschiedene Arten waren.

 (Ich hab nicht alle erwischt)
Kaum hatten wir den Tisch und die Stühle rausgestellt, legte es noch einmal ein kleines Gewitter nach, weshalb wir nochmal für 5 Minuten ins Auto verschwanden.
Der Platz hier ist sehr liebevoll gestaltet. Er kostet 240 Rand für 2 Personen, die er durchaus Wert ist.

Es ist ein richtig kleines Biotop...


 ...und die Waschhäuser sind genial.
 Bei den Damen 2 Eckbadewannen.
 Und draußen kriegt man auch noch Besucht von der Pfauenmama mit ihren Jungen.

Der Versuch, das Hecktürschloss zu reparieren, scheiterte kläglich. Da ist was gebrochen und es schließt halt nicht mehr.
Es waren heute über 400 km, was aber kein Problem war, weil man auf der Nationalstraße fast durchgehend 120km/h fahren darf und damit recht flott voran kommt. Wenn aber mal eine Geschwindigkeitsreduzierung angezeigt wird, sollte man sie auch einhalten. Wir sind alleine heute an 4 Radarkontrollen ohne Beanstandung durchgekommen. Die Südafrikaner erwischt es immer. Gestern hat uns auch einer überholt, als wir vorschriftsmäßig 60 km/h gefahren sind und beim Überholen haben sie ihn geblitzt und gleich rausgezogen.

Und noch im Nachgang der Abendhimmel nach dem Gewitter, obwohl es immer noch grummelt.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen