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Donnerstag, 15. Februar 2018

Vom Cape Cross zur Spitzkoppe

Nach einer recht frischen Nacht am Meer wabberte am Morgen der Küstendunst bei 20 Grad über uns. Da der Platz, wie gestern schon erwähnt, überwiegend von Anglern belegt war, haben wir nun deren Eigenarten kennen gelernt. In den Nationalparks haben wir uns ja schon über die Frühaufsteher, die pünktlich zu den Gate-Öffungszeiten da stehen müssen, beschwert. Das ist aber ein Kindergarten gegen die Angler. Kurz nach 03.00 Uhr schepperten die ersten Wecker los und kurz nach 04.00 Uhr war der Platz leer, nachdem alle lautstark gefrühstückt hatten, ihre Autos warmlaufen ließen und dann schließlich zum ultimativen Fang im Morgengrauen verschwunden waren.

Nach unserem Frühstück so gegen 08.00 Uhr sind wir zur Robbenkolonie gefahren, die nur wenige hundert Meter vom Campingplatz entfernt ist. Man muss da pro Person 80 N$ Eintritt und 10N$ fürs Auto bezahlen aber es lohnt sich.
Wir haben noch nie eine so riesige Kolonie gesehen. Da waren Tausende von Robben mit unheimlich vielen Jungtieren. Vielleicht sind es ja auch deshalb so viele, weil die gerade ihre Jungen haben. Ob da immer so viel los ist, wissen wir nicht.




 Als wir ankamen, waren wir ganz alleine und konnten kreuz und quer da rumlaufen. Die Robben sind Menschen gewöhnt und setzen sich erst in Bewegung, wenn man den Mindestabstand von wenigen Metern unterschreitet. Dann kommt Bewegung in die Meute und alle robben ein paar Meter weg.









Außer den vielen, die da rumlagen, waren nochmal mindestens genau so viele im Wasser. Es brodelte richtig.

Die Jungtiere werden alle noch gesäugt und wenn sie nicht trinken, schlafen sie. Die Mamas sind allerdings nicht sehr fürsorglich. Wenn man da zu Nahe kommt, robbt sie weg und das schlafende Jungtier wird zurückgelassen.

Kein Wunder, dass die Robbenschlächter da so leichte Arbeit hatten.





Von der Robbenkolonie aus sieht man das Cape Cross Resort, wo wir übernachtet haben. Es sieht alles recht neu aus. (außer dem Campground, aber da wird auch gerade gebuddelt)

Vermutlich ist das Camp bis nächstes Jahr auch etwas komfortabler.
Als wir schon fast 2 Stunden bei den Robben waren, kam der erste Touribus und spuckte einen Haufen Leute aus. Kurz danach trafen 2 weitere Busse ein, so dass wir uns schnell vom Acker gemacht haben.

Wir sind zunächst die paar Kilometer bis Henties Bay gefahren.
 Dort haben wir uns mit Eiern und Speck ein 2. Frühstück gegönnt. Es hatte immer noch 20 Grad und man sieht auf dem Bild die Küstennebelkante.
Gegen 11.30 Uhr haben wir uns auf den Weg in Richtung Spitzkoppe gemacht. Auf Höhe von Henties Bay geht da die Straße ab, wobei auf dem Schild nur "Usakos" steht. Man sucht hier immer nach einer Straßenbezeichnung, weil in den Karten immer nur die Straßennummern verzeichnet sind. Normalerweise stehen die dann auch auf den Schildern, aber hier halt nicht. Da wir die Strecke früher schon gefahren sind, war das aber kein Problem.
Es geht dann rund 140 km auf einer meist guten Sandpiste in Richtung Spitzkoppe. Nur wenige Kilometer hinter Henties Bay haben wir auch die Wolkengrenze erreicht und hatten wolkenlosen Himmel bei anfänglich 23 Grad.
Das Spitzkoppemassiv sieht man schon von Weitem, braucht dann aber noch ganz schön lange, bis man tatsächlich dort ist.


Da wir nicht wussten, ob der westliche Eingang geöffnet ist, sind wir zum Haupteingang gefahren.

Hier haben wir eine Campsite für eine Nacht gebucht, was mit 165 N$ pP recht günstig ist. Man spart sich dadurch den Tageseintritt, der für 2 Erwachsene mit Fahrzeug bei 185 N$ gelegen hätte.
Zwischenzeitlich hatte es 33 Grad bei strahleblauem Himmel.

Die Campsite darf man sich raussuchen. Sie sind über das ganze Gelände weitläufig verteilt. Meistens sieht man nicht einmal den nächsten Stellplatz. Am Begehrtesten sind die Plätze, von denen man den Bogenfelsen sehen kann, wobei einige andere Stellplätze nach unserer Meinung sehr viel schöner liegen.
Die Plätze sind riesig, so dass man auch mit mehreren Fahrzeugen ohne weiteres auf einen Platz kann.
Wasser und Strom gibt es nicht, nur ein Plumpsklo, aber alles sehr sauber.

Das ist aber völlig egal, weil die Landschaft einfach fantastisch ist.
Außerdem kam da endlich mal eine der 5-Liter Wasserflaschen, die wir seit dem ersten Einkauf spazieren fahren, zum Einsatz.









 Gegen 17.00 Uhr sind wir zum Eingang zurückgefahren, wo man in diesem modern eingerichteten Waschhaus duschen kann. Das ist funktionell und ebenfalls sauber.
Nach dem Duschen haben wir die Campsite noch einmal gewechselt, weil C. eine andere schöner fand.
Insbesondere der Delphin, den sie im Felsen entdeckt hat, hat es ihr angetan.



Es waren insgesamt sowieso maximal 4 bis 5 Stellplätze belegt, so dass wir genug Auswahl hatten.

Kaum knisterten die Tüten beim Abendessen, kamen etliche Bettelvögel zu Besuch, die allesamt sehr hübsch waren. Einer war auch bei einer runtergefallenen Nudel wesentlich schneller als C.


Sobald die Sonne hinter dem Berg verschwunden war, wurde es recht schnell kühl. Man konnte da schon wieder ein Jäckchen vertragen.

Ja und so sieht dann ein Dessert in der Desert aus. Knäckebrot mit Nutella, ein Gläschen Amarula und ein feiner Zigarillo.
Wir haben dann auch noch ein Feuerchen gemacht, da wir auch das Feuerholz schon wochenlang rumfahren und es in dieser Umgebung einfach nur schön war.

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