Gestern
Abend wurde es in der Höhenlage doch wieder empfindlich kühl, so dass wir
unsere Seitenteile am Alkoven zugemacht haben.
Die
Dinger sind allerdings auch lichtdicht, weshalb wir heute Morgen verpennt haben
und erst nach 8 Uhr aufgestanden sind. Normalerweise sind wir 2 Stunden früher
dran.
Es war
dann schließlich nach 09.00 Uhr, bis wir mal weggekommen sind.
Wir
sind über Clarens, Ficksburg und Ladybrand aus den Malutibergen rausgefahren.
Unseren
Kaffeestopp haben wir schon kurz nach 11 Uhr eingelegt, weil wir an der Strecke
diesen schönen Padstall gesehen haben. Es gab lecker Cappuccino und als Zugabe auch
noch 2 Fläschchen Kirschsaft.
Die fetten Hühner liefen auch im Padstall rum, wobei der kleine weiße Hahn wirklich lustig war. Der konnte mit seinen kurzen Füßen kaum laufen und mit dem Krähen klappte es gar nicht.
Immer wenn der große Hahn krähte, kam ein undefiniertes Geräusch aus dem Teil, so ähnlich wie eine rostige Gießkanne.
Hinter
Ladybrant sind wir auf die N8 und wollten ursprünglich nur bis Bloemfontein fahren.
Die N8 ist dem Bereich recht eintönig und es gibt nichts zu sehen. Wir waren
dann schon so gegen 14.00 Uhr in Bloemfontein, einer für hiesige Verhältnisse
riesigen Stadt, in der wir uns auch noch wegen mehrerer Baustellen verfranst
haben. Am Ortsende in Richtung Kimberley lag der für heute ausgesuchte
Campingplatz. Bei
der Vorbeifahrt haben wir gesehen, dass der direkt an der vielbefahrenen N8
liegt und von Weitem auch nicht sehr schön aussah, so dass wir uns kurzfristig
entschlossen haben, gleich in den Mokala NP, der für Morgen vorgesehen war,
durchzufahren.
Die
ganzen Straßen in Richtung Kimberley sind sehr gut ausgebaut und man darf fast
durchgehend 120 km/h fahren. Da es nicht viel zu sehen gibt, kriegt man hier
schon ein Stück zusammen. Es hat
sich dann aber doch endlos gezogen, da es alles in allem dann doch über 500km
waren.
Unterwegs haben sie große Felder abgebrannt und da saßen hunderte von Störchen, die gebratene Würmchen suchten.
In Petrusburg
sind wir von der Nationalstraße auf dir R705 abgefahren und wollten eigentlich
über das Ritchie Gate in den Mokala Nationalpark fahren. Da überhaupt nichts
ausgeschildert war, haben wir Tante Google gefragt und die hat uns eine Weile
in irgendwelche Hinterhöfe von afrikanischen Dörfern gelotst, aus denen man
nicht mehr rauskam.
Da die
Zeit langsam knapp wurde, sind wir zurück zur N12 und dort in Richtung Britstown
gefahren und unterwegs zum Main Gate des Nationalparks abgebogen. Der Eingang
liegt auch nochmal 21 km von der Nationalstraße entfernt aber schließlich haben
wir es gegen 17.00 Uhr geschafft, am Gate anzukommen. Die einzige Campsite, die
es uns den ganzen Tag über als frei im Internet angezeigt hatte, war Gott sei
Dank auch noch frei.
Am
Maingate muss man die komplette Anmeldung ausfüllen und dann damit zur 7 km
entferntern Rezeption fahren, wo man eincheckt und den fürstlichen Betrag von
430 Rand je Nacht bezahlen darf, mit Abstand der teuerste Platz bisher. Dafür hat man auf dem Weg gleich einen Gamedrive.
Das
Camp selbst ist dann wieder 7 km von der Rezeption entfernt und man muss erst um
19.00 Uhr dort sein, so dass wir noch eine kleine Runde im Park gedreht haben. Hier
gibt es weder Elefanten noch Löwen oder Leoparden, dafür aber viele Antilopenarten.
Ganz
auffallend war, dass die Tiere hier unheimlich scheu sind, selbst Gnus, Zebras
und Springböcke, die in den großen Parks nur dumm schauen, rennen hier beim
kleinsten Geräusch um ihr Leben.
Das
liegt ganze einfach daran, dass der Platz sehr klein ist und nur ein paar
Bungalows und insgesamt nur 6 Campsites hat. Dementsprechend sind sehr wenige
Autos unterwegs und für die Tiere halt ungewohnt.
Um
18.30 Uhr waren wir dann an unserer Campsite und haben festgestellt, dass jeder
Platz sein eigenes Häuschen mit Küche, Toilette und Dusche hat, was
wahrscheinlich den hohen Preis ausmacht. Das Problem bei unserem Platz war nur,
dass alle Türen verrammelt waren und nirgends ein Schlüssel auffindbar war.
Eine
Nachfrage bei den Nachbarn ergab, dass ihr Schlüssel bei der Ankunft auf dem
Kühlschrank lag, aber bei uns halt nicht. Wir
bekamen sofort großzügige Angebote, die Nachbartoilette zu benutzen, fanden
dann aber doch, dass das etwas weit geht und wir ja schließlich für unser
Waschhaus bezahlt haben.
Also
wieder 7 km zurück zur Rezeption und nach dem Schlüssel gefragt – nicht auffindbar.
Nach
etlichen Telefonaten einigten wir uns darauf, dass der Schlüssel irgendwann gebracht
wird.
Wieder
7 km Rumpelpiste zurück und gegen 19.00 Uhr konnten wir mal so langsam den
gemütlichen Teil einläuten.
Eine
halbe Stunde später kam dann der Ranger tatsächlich, hat uns den Generalschlüssel
gegeben und sich für die Unannehmlichkeiten entschuldigt. Als er dann weg war
haben wir festgestellt, dass kein Klopapier da war, aber da haben wir ja immer
ein paar Notfallrollen.
Nach
dem Essen sind wir in die Dusche und haben uns gewundert, dass das Wasser nur
aus einem Pieselstrahl besteht.
Als
wir dann rauskamen haben wir gleich gesehen, woran das liegt. Die haben ja
Solar-Warmwasseranlagen auf dem Dach und so bald wir den Duschhahn aufdrehen,
kommt ein Sturzbach aus Wasser über das Dach und läuft in unsere Küchenzeile.
Geschätzt kommen 2/3 Wasser übers Dach und 1/3 aus der Dusche. Wir haben schon
überlegt, ob wir den Hahn aufdrehen und unter die Dachkante stehen, da dort
mehr Wasser kommt.
Alles
in allem ein Glanzstück der San-Parks-Verwaltung. Das Camp hier ist erst 11
Jahre alt, vom Zustand her eher 30 Jahre.
Internet
gabs hier nicht. Die Handykarten zeigten zwar ab und zu ein Strichchen an, aber
es ging nichts.
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